Biomedizinisches Centrum München
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Reprogrammierung von Perizyten im Gehirn

Bereits 2012 konnte ein Forscherteam um Prof. Dr. Magdalena Götz (Physiologische Genomik, BMC und Helmholtz Zentrum München), Dr. Marisa Karow (BMC) und Prof. Dr. Benedikt Berninger (Universitätsmedizin Mainz) nachweisen, dass es möglich ist, im Gehirn vorkommende Bindegewebszellen (Perizyten) in Nervenzellen (induzierte Neuronen) umzuprogrammieren. Die Zwischenstadien, die diese Perizyten bei der Reprogrammierung durchlaufen, waren bisher nicht bekannt.

Marisa Karow, Gruppenleiterin am BMC, hat diese Frage nun aufgegriffen und konnte zusammen mit einem Team von Münchner (LMU, BMC), Mainzer (Universitätsmedizin), Leipziger (MPI f. Evolutionäre Anthropologie) und Londoner (King’s College London) Kollegen zeigen, dass bei der Reprogrammierung von Hirnperizyten in funktionelle Neuronen ein stammzellartiges Stadium durchlaufen wird.
Das Team verwendete dazu neueste Technologie, die es erlaubt, das Genexpressionsmuster einzelner Zellen während des Reprogrammierungsprozesses unter die Lupe zu nehmen. Innerhalb des stammzellartigen Stadiums können wichtige Signalwege manipuliert werden. Auf diese Weise, so Erstautorin Marisa Karow, kann die Reprogrammierung gesteigert bzw. unterdrückt werden.
Mit der Erforschung von Mechanismen, die zur direkten Reprogrammierung von somatischen Zellen zu induzierten Neuronen führen, hofft man, in Zukunft die Regeneration von erkranktem Gehirngewebe möglich machen zu können.

Die neuen Forschungsergebnisse wurden in Nature Neuroscience veröffentlicht (DOI: 10.1038/s41593-018-0168-3).