Biomedizinisches Centrum München
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Neuer EU-Forschungsverbund mit BMC-Beteiligung

24.04.2024

Anne Krug und Maria Colomé-Tatché sind Teil des neuen EU-geförderten Projekts Yellow4FLAVI, das die Wirkungsweise der Gelbfieberimpfung untersucht.

Klimawandel und Urbanisierung sind die Hauptursachen für das weltweite Auftreten von Krankheiten, die durch Vektoren übertragen und von sogenannten Flaviviren verursacht werden. Zur Gruppe der Flaviviren gehören mehrere humanpathogene Erreger wie Zika, Dengue, West-Nil-Virus (WNV) sowie das Gelbfiebervirus, die nach wie vor eine große Bedrohung für die globale Gesundheit darstellen.

Das neue EU-geförderte Yellow4FLAVI Projekt mobilisiert internationale Expertinnen und Experten, um Wissenslücken über den Wirkmechanismus des derzeit wirksamsten Impfstoffs gegen das Gelbfiebervirus zu schließen. Das Verbundprojekt umfasst 13 Partnereinrichtungen aus sieben Ländern und wird von der Europäischen Union mit acht Millionen Euro unterstützt.

„Es gibt keine spezifischen antiviralen Therapien zur Behandlung von Flavivirus-Infektionen“, erklärt LMU-Professorin und BMC-Gruppenleiterin Anne Krug. Die Biomedizinerin vom Institut für Immunologie ist Teilprojektleiterin im Verbund. Impfungen seien derzeit die wirksamste Waffe gegen diese Viren. „Allerdings sind momentan nur wenige zugelassene Impfstoffe auf dem Markt, von denen einige nur für eine Teilmenge der Zielbevölkerung geeignet sind. Menschen, die schwanger, zu alt oder krank sind, können oft nicht damit geimpft werden“, sagt Professor Simon Rothenfußer aus der Abteilung für Klinische Pharmakologie des LMU Klinikums, der ebenfalls ein Teilprojekt im Verbund leitet.

YF17D ist ein Impfstoff, dessen Sicherheit und lang anhaltende Wirksamkeit nach einer einzigen Injektion erwiesen ist. Die molekularen Mechanismen dahinter sind jedoch noch nicht ausreichend geklärt. Indem die Strukturen des Viruspartikels mit der sich daraus ergebenden Immunantwort des Wirts verknüpft werden, wollen Forschende mit Hilfe modernster Technologien kritische Aspekte der Immunantwort auf den Impfstoff entschlüsseln. „Damit schaffen wir den Rahmen für ein breiter angelegtes Impfstoffdesign, das gegen verschiedene Flaviviren eingesetzt werden kann“, sagt Krug. „Dabei untersuchen wir im Yellow4FLAVI-Konsortium die Gelbfieber-Impfantwort von der frühen Immunaktivierung und Zellkommunikation an der Injektionsstelle bis zur Ausbildung des immunologischen Gedächtnisses“, ergänzt Professorin Maria Colomé-Tatché vom BMC, die ebenfalls am Konsortium beteiligt ist.

Weitere Informationen: LMU News (25.04.2024)
Website des Forschungsprojekts Yellow4FLAVI