Biomedizinisches Centrum München
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Erfolgreicher Förderantrag: Neue DFG-Forschungsgruppe mit BMC-Beteiligung

19.12.2023

Antje Grosche ist Teil der neuen DFG-Forschergruppe, die innovative Ansätze für die Behandlung von Netzhauterkrankungen entwickelt.

Das Auge gehört zu den wenigen Organen, die bei Erkrankungen bereits erfolgreich mit Gentherapien behandelt werden können. Dennoch sind die therapeutischen Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft. Die neue DFG-Forschungsgruppe „OCU-GT: Entwicklung neuartiger Gentherapie zur Adressierung von Augenerkrankungen mit hohem medizinischen Bedarf“ erforscht daher innovative Möglichkeiten.

Weltweit leiden 8,5 % der Erwachsenen an Diabetes, und ein Drittel von ihnen entwickelt eine diabetische Retinopathie, eine der Hauptursachen für Erblindung bei Erwachsenen. Die diabetische Retinopathie ist mit charakteristischen Veränderungen der Müllerzellen, den Gliazellen der Netzhaut, verbunden. Die der Augenkrankheit zugrunde liegenden Ursachen sind schwer zu beheben und erfordern aktuell eine Behandlung über Jahre oder Jahrzehnte.
Professorin Antje Grosche vom Biomedizinischen Centrum (BMC) wird die Funktionen der Müllerzellen in diesem Zusammenhang differenzierter erforschen. Ihr Ziel ist es, in einem Großtiermodell für Typ I Diabetes die Funktion dieser Müllerzellen mit Hilfe von Gentherapie wiederherzustellen. Dadurch soll das Überleben der Nervenzellen in der diabetischen Netzhaut verlängert werden, um das Sehvermögens zu schützen.

„Wir wollen gentherapeutische Ansätze mittels adeno-assoziierten Viren (AAV) zur Neuprogrammierung des Müllerzellstoffwechsels entwickeln und in vitro sowie in vivo testen. Durch die dCas9-VPR-vermittelte Überexpression wichtiger Stoffwechselgene in Müllerzellen soll die homöostatische Funktion der Müller-Glia-Zellen in der diabetischen Retina gestärkt und dadurch das neuronale Überleben und die Integrität der Blut-Retina-Schranke bei der diabetische Retinopathie Erkrankung verbessert werden“, erklärt Antje Grosche. Das Forschungsprojekt wird in enger Zusammenarbeit mit Dr. Stefanie Hauck (Head of the Core Facility Metabolomics and Proteomics, Helmholtz Zentrum München) durchgeführt.

Die Forschungsgruppe setzt sich aus neun Teilprojekten zusammen, an sieben davon sind Forschende von LMU und LMU Klinikum beteiligt.

Mehr Informationen auf www.lmu.de